Pankreaskrebs ist die herausforderndste Krebsart
Pankreaskrebs ist neben Brustkrebs, die mich selbst schon einmal betroffen hat, eine Krebsart, die mich schon in der Ausbildung besonders interessierte. Einerseits, weil sie besonders herausfordernd ist. Mit Ausnahme des durch Asbest verursachten Mesothelioms gibt es keine Krebsart mit so geringen Überlebensraten wie Pankreaskrebs. Andererseits, weil mir klar wurde, dass auch mein Großvater an Pankreaskrebs gestorben ist. Das ist 40 Jahre her. Ich war 14 Jahre alt und hatte damals von Krebs keine Ahnung. Ich erfuhr auch erst nach seinem Tod, dass er Krebs hatte. Ich erlebte aber seinen raschen und stetigen Verfall mit. Im August kam er ins Krankenhaus und obwohl ich nichts von seiner Krankheit wusste, ahnte ich, dass er nicht mehr lebend herauskommen würde.
Diabetes als häufige Fehldiagnose bei Pankreaskrebs
Am 16. Oktober 1980 starb er. Ich erinnere mich, dass es zuerst hieß, er habe Diabetes. Eine häufige Fehldiagnose bei Pankreaskrebs. Angeblich war er schon so voller Metastasen, dass der Ursprungsort nicht mehr geklärt werden konnte. Aufgrund dieser ursprünglichen Diagnose und der kurzen Zeit bis zu seinem Tod schließe ich heute, dass er Pankreaskrebs gehabt haben musste.
Diese Vermutung verstärkte sich, als auch mein Vater im März 2020 die Diagnose Pankreaskrebs bekam. Familiäre Häufungen sind bei dieser Krankheit nicht ungewöhnlich. Ob der Grund dafür biologischer oder sozialer Natur ist, sei dahingestellt.
Auch bei meinem Vater begann es mit einem scheinbaren Diabetes. Er konnte nicht mehr schlucken, nahm ab und fühlte sich sehr schwach. Als sich sein Zustand verschlimmerte, kam er ins Krankenhaus. Dort wurden extrem hohe Zuckerwerte im Blut festgestellt und er musste auf der Intensivstation behandelt werden. Ohne intensivmedizinische Intervention wäre er wahrscheinlich schon im März am Zuckerschock gestorben.
Besuchen konnte ich ihn nicht, da zum selben Zeitpunkt gerade ein Lockdown über ganz Österreich verhängt wurde, mit Besuchsverbot in Spitälern. Das einzige, was ich zu diesem Zeitpunkt für ihn tun konnte, war, die Gebetskette zu aktivieren. Er erholte sich überraschend schnell. Doch wenige Tage später ergab ein CT die niederschmetternde Diagnose Pankreaskrebs.
Was kann Pankreaskrebs heilen?
Man könnte meinen, dass es in dieser Situation Glück im Unglück sei, eine ganzheitliche Krebsberaterin zur Tochter zu haben. Aber leider hatte er in meine Expertise kein Vertrauen. Er hielt sich lieber an die Ratschläge der Klinikärzte.
Schon kurz nach der Diagnose fragte ich ihn, ob er noch einen echten Heilungsversuch machen wolle. Er meinte zunächst, das sei eine Suggestivfrage. Das war es jedoch keineswegs. Denn mir war klar, wenn er sich auf einen Weg einließ, der Heilung zum Ziel hatte, müsste er in mehrfacher Weise über seinen Schatten springen und radikale Lebensveränderungen durchziehen.
Pankreaskrebs kann schulmedizinisch nicht geheilt werden. Leider halten sich bei dieser Diagnose aber auch bei nicht-konventionellen Therapien die Erfolge in Grenzen. Die Gonzales-Therapie gibt es nur in den USA und nicht mehr in der ursprünglichen Form. Die europäische Alternative, die Nutri-Therapie, wird auch von keinem Arzt mehr angeboten. Allerdings wurde mir von einem Arzt, der mit Nährstoffen arbeitet, berichtet, der bereits einmal einer Pankreaskrebspatientin, die schon totgesagt war, zur Heilung verholfen hatte. Vielleicht wäre das eine Alternative. Auf jeden Fall spielen die richtigen Nährstoffe und Enzyme eine wichtige Rolle. Und das 3E-Programm mit 100%iger Konsequenz.
Widerstand gegen die Änderung geliebter Gewohnheiten
Grundsätzlich war mein Vater schon ein Mensch, der konsequent seine Ziele verfolgen konnte. Was seine mentale Kraft anbelangte, traute ich ihm das durchaus zu. Aber dazu hätte er von diesem Weg selbst überzeugt sein müssen. Und das war er nicht.
Ich machte ihm den Vorschlag, mich für ein paar Wochen in seinem Haus einzuquartieren, meine Mutter in die Öl-Eiweiß-Kost einzuschulen, ihn zu Entgiftungsmaßnahmen anzuleiten und Kontakte zu ganzheitlich arbeitenden Ärzten zu vermitteln. Da ich ohnehin Corona bedingt meinen Yogaraum schließen musste, hätte ich dafür Zeit gehabt.
Doch schon am nächsten Tag lehnte er mein Angebot ab. Er hatte damals noch die Vorstellung, seine Lebensqualität hänge davon ab, ob er seine Ernährungsgewohnheiten beibehalten und weiterhin Fleisch essen konnte. Wenige Monate später war er froh, wenn er überhaupt noch etwas hinunterbrachte. Schmecken konnte er sowieso nichts mehr.
Wenn die angebotene Hilfe nicht angenommen wird, …
Ich hätte meinem Vater sehr gerne geholfen. Und es war schwer auszuhalten, dass er meine Hilfe nicht annehmen wollte. Vielleicht war ich auch zu schnell mit meinen Vorschlägen. Ich wusste, dass man bei Pankreaskrebs nicht viel Zeit hat. Im Vergleich zu anderen Krebsarten sterben die Betroffenen sehr schnell. Es ist nicht möglich, zuerst das eine zu probieren, und wenn das nichts hilft, etwas anderes. Man muss sich von Anfang an klar entscheiden. Und den Weg konsequent gehen. Mein Vater war zu diesem Zeitpunkt aber noch damit beschäftigt, das Insulin-Spritzen in den Griff zu bekommen, um seinen Blutzucker zu stabilisieren. Der Krebs stand für ihn nicht im Vordergrund.
Ich lieh meiner Mutter Literatur über die Öl-Eiweiß-Kost und sie machte ihm das Budwig-Müsli. Es schmeckte ihm und er konnte es gut schlucken. Ich lieh meinen Eltern auch meinen Entsafter, damit meine Mutter ihm frisch gepresste Gemüsesäfte machen konnte. Doch das tat sie nicht. Vielleicht war das Entsaften zu mühsam. Wenige Wochen später brachte mir mein Vater den Entsafter zurück.
… weil die Einsicht fehlt
Was er wirklich zu essen bekam, weiß ich nicht genau. Zumindest ein paar Wochen lang einmal täglich das Budwig-Müsli und hin und wieder einen milchsauer vergorenen Rote-Rüben-Saft. Das sind ein paar gute Ansätze, aber viel zu wenig, um das übersäuerte Gewebe wieder in den basischen Bereich zu bringen und die Zellatmung wieder in Gang zu setzen. Einmal bekam ich mit, wie meine Mutter einen Tiefkühlspinat in die Mikrowelle schob. Lebendige, vitalstoffreiche Nahrung ist für Kranke essenziell. Mikrowelle ist ein Produkt der Rüstungsindustrie. Sie tötet jegliches Leben ab und zerstört die molekulare Struktur. Ich klärte meine Mutter auf, konnte aber keine Einsicht erreichen. Vor kurzem hat sie sich einen neuen Mikrowellenherd zugelegt, nachdem der alte kaputt wurde.
Ich besorgte ein ELDI-Öl, damit mein geschwächter Vater wieder zu mehr Energie kam. Ein paar Wochen später erfuhr ich, dass meine Mutter es nicht anwendete.
Der X-Quader – ein Versuch
Da mir sehr bald klar wurde, dass sich die Bereitschaft meiner Eltern, meine Ratschläge umzusetzen, in Grenzen hielt, überlegte ich, was ich noch tun könnte, um meinem Vater zu helfen, wo er selbst nichts zu tun brauchte. Ich stieß in meinen Unterlagen vom letzten Krebsberatertreffen auf den X-Quader. Ein Minus-Ionen-Generator, den man nur unters Bett zu stellen braucht. Ich wusste selbst nicht, ob dieses Gerät tatsächlich helfen kann und es war eine größere Investition. Prinzipiell leuchtete mir aber ein, dass Minus-Ionen für Kranke wichtig sind, um wieder zu Lebensenergie zu kommen. Das hat schon Frau Dr. Budwig erkannt. Vitalstoffreiche Nahrung wie Rohkost, Leinöl und frisch gepresste Säfte, die ELDI-Öle zum Einschmieren und die Meeresluft, die auch vielen Kranken guttut, basieren auf diesem Prinzip.
Ich wollte es ausprobieren und kaufte einen X-Quader. Mein Vater hielt nichts davon, ließ ihn aber unter seinem Bett. Ob er etwas bewirkt hat, weiß ich nicht. Natürlich kann kein Gerät den Tod verhindern. Und um von einer so schweren Krankheit wie Pankreaskrebs zu genesen, braucht es viele Faktoren. Vielleicht kann der X-Quader den Genesungsprozess unterstützen, aber er kann kein Ersatz für andere Maßnahmen sein, die der Betroffene selbst durchführen muss.
PET-CT statt Biopsie
Bald nachdem mein Vater nach dem Zuckerschock aus dem Spital nach Hause entlassen wurde, teilte er mir mit, dass die Ärzte eine Biopsie machen wollten. Ich fragte ihn, wozu das gut sein solle, da die Diagnose doch ohnehin schon klar war. Chemotherapie stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Raum, wohl aber eine Operation. Der Tumor war noch klein und wahrscheinlich noch operabel. Die Operation ist allerdings schwierig. Nur wenige Spezialisten in Österreich können sie durchführen.
Da er eine Begleitung meinerseits zum Arztgespräch ablehnte, empfahl ich ihm, zu fragen, ob sie statt einer Biopsie nicht ein PET-CT machen konnten. Dieses Diagnoseinstrument kann eine Tumoraktivität gut abbilden. Mein Vater stellte die Frage nicht, aber die Ärzte folgten von sich aus meinem Vorschlag. Sie wollten nicht in den Tumor hineinstechen, wenn es möglich war, ihn als Ganzes zu entfernen. Das fand ich sehr gescheit. So wurde das Risiko ausgeschlossen, dass durch die Biopsie Krebszellen verstreut wurden. Das PET-CT ergab, dass es noch keine sichtbaren Metastasen gab.
Die Operation
Der Tumor in der Bauchspeicheldrüse lag in der Mitte, war noch klein und konnte operiert werden. Nur in ca. 20 % der Fälle ist das möglich. Mein Vater hatte also Glück. Die Ausgangsbasis war optimal. Dass eine Operation bei Bauchspeicheldrüsenkrebs etwas bringt, ist in Studien belegt. Eine R0-Resektion, also wenn der Tumor zur Gänze entfernt werden kann, bringt eine Lebensverlängerung um 1 – 2 Jahre. Statistisch gesehen. Zwar kommen auch in diesem Fall fast immer Metastasen. Aber es ist zumindest ein Zeitgewinn. Und dieses Zeitfenster könnte genutzt werden, um vielleicht doch noch eine ganzheitliche Therapie zu machen.
Natürlich ist eine so schwere Operation bei einem 81-jährigen nicht ohne Risiko. Aber das ging mein Vater bewusst ein. Er sagte sich, sollte er bei der Operation sterben, würde er sich wohl Schlimmeres ersparen.
Ich empfahl ihm, schon vor der Operation Entgiftungsmaßnahmen einzuleiten und seine Nährstoffdepots aufzufüllen, damit die Operation bestmöglichen Erfolg hat. Mein Vater folgte meinem Rat nicht. Er wollte auch nicht länger zuwarten. Das war insofern verständlich, als natürlich die Gefahr bestand, dass der Tumor inzwischen wachsen und streuen könnte. Die Operation Ende April verlief gut und wieder erholte sich mein Vater überraschend schnell.
Können Gebete helfen?
Von Mitte März bis Mitte Mai wurde er von über 100 Menschen in der Gebetskette spirituell begleitet. Er wusste davon nichts. In dieser Zeit entwickelte sich das Krankheitsgeschehen äußerst positiv. Er hatte sich trotz seines Alters zweimal besser und schneller als erwartet von schwierigen Situationen erholt. Ob die Gebetskette dazu beigetragen hat, weiß ich nicht. Prinzipiell gibt es aber wissenschaftliche Evidenz dafür, dass Gebete von einer Gruppe von Menschen für andere helfen. Außerdem hatte er ab Ende April den X-Quader unter seinem Bett und wenigstens teilweise Ernährungsratschläge umgesetzt. Seine Hausärztin hatte ihm Enzyme und Darmbakterien verschrieben. Das fand ich richtig. Meinen Rat, Entgiftungsmaßnahmen durchzuführen und sich an einen ganzheitlich arbeitenden Krebsarzt zu wenden, der ihn mit Nährstoffen und Infusionstherapien unterstützen konnte, seinen Stoffwechsel wieder ins Lot zu bringen und sein Immunsystem zu stärken, befolgte er nicht, obwohl ich ihm mehrere Ärzte nennen konnte.
Dass eine erfolgreiche Operation Heilung bedeutet, ist ein Trugschluss
Nach der Operation glaubte er, die Krankheit überstanden zu haben. Es ging ihm wieder relativ gut. Er wollte nur noch mehr zu Kräften kommen. Diesem Trugschluss, dass mit dem Wegoperieren des Tumors der Krebs besiegt sei, unterliegen leider viele Menschen. Und diese Illusion wird von einem Medizinsystem genährt, die ihre Aufmerksamkeit ausschließlich auf die Zerstörung des Tumors richtet. Obwohl sich bereits millionenfach gezeigt hat, dass diese Rechnung nicht aufgeht. Bei Pankreaskrebs am allerwenigsten.
Mir war klar, dass er früher oder später Metastasen bekommen würde, wenn er nicht die Zeit nutzte, um die Ursachen für seine Erkrankung herauszufinden und zu beseitigen. Aber auch ich hoffte, dass das ein bis zwei Jahre dauern würde. Ein bis zwei Jahre, in denen mein Vater noch ein Leben in einigermaßen guter Lebensqualität führen konnte. Leider erfüllte sich diese Hoffnung nicht.
Metastasen nach zweieinhalb Monaten
Als meine Eltern Anfang Juli nach Grado fuhren, sah ich das ambivalent. Einerseits begrüßte ich es, dass er Dinge tat, die ihm wichtig waren und Freude bereiteten. Das ist das Wichtigste überhaupt. Andererseits war mir auch klar, dass damit wertvolle Zeit verloren ging. Dass er sich in dieser Zeit noch weniger um eine krebshemmende Ernährung kümmern würde, erst recht keine komplementären Krebsärzte aufsuchte und auch den X-Quader nicht mitnahm. Dafür hatte er in Grado Meeresluft.
Den Urlaub brach er in der dritten Woche vorzeitig ab, weil er Schmerzen bekam. Bei einer Untersuchung zeigten sich Metastasen in der Leber und im Bauchfell. Seine Lebenserwartung verkürzte sich damit rapide.
Von da an stand die Schmerzkontrolle im Vordergrund. Die Schmerzmittel, die er bekam, halfen nur teilweise und hatten starke Nebenwirkungen. Müdigkeit, Verdauungsstörungen. Er nahm weiter ab und wurde immer schwächer.
Ich versuchte weiterhin, ihn davon zu überzeugen, sich von einem komplementärmedizinischen Krebsarzt behandeln zu lassen, um wieder mehr zu Kräften zu kommen und seine Lebensqualität zu verbessern. Er überlegte es kurz, tat es aber nicht. Vielleicht hätte auch ein Cannabisrezept helfen können, seine Schmerzen zu lindern, mit weniger schweren Nebenwirkungen. Oder Kaffeeeinläufe. Auch das versuchte er nicht.
Der Heilkreis
Die Hoffnung auf Heilung hatte ich mittlerweile aufgegeben. Aber die Möglichkeiten, sein Leiden zu lindern, waren sicher noch nicht ausgeschöpft. Ich konnte aber nichts für ihn tun, wenn er meine Ratschläge nicht annahm.
Was ich noch tun konnte, war die Organisation eines Heilkreises. Ich hatte gerade das Buch „Die Kraft der Acht“ von Lynne McTaggart gelesen und trommelte die ganze Familie zusammen, um ihm positive Intentionen zu senden, die zuvor in der Gruppe genau formuliert und abgestimmt worden waren. Zu meiner Überraschung machten alle mit. Auch jene Familienmitglieder, die davon gar nichts hielten. Und auch mein Vater konnte diese Unterstützung ohne Widerstand annehmen.
Leider hatten wir bei dieser Veranstaltung technische Probleme, als wir zwei Verwandte aus dem Ausland via Zoom zuschalten wollten. Und für eine musste ich auch noch die Anleitung ins Englische übersetzen, was für mich eine zusätzliche Herausforderung war. Außerdem war es das erste Mal, dass ich so eine Gruppe anleitete. Dennoch war ich froh, dass ich es versuchte. Es war zumindest ein Symbol dafür, dass ihm die ganze erweiterte Familie zur Seite stand und ihn mental unterstützte. Die Familie war meinem Vater immer wichtig gewesen. Eindeutige Erfolge in Bezug auf seine Krankheit waren aber leider nicht zu erkennen.
Die Chemotherapie
Kurz darauf entschied sich mein Vater, dem Rat der Ärzte zu folgen, eine schwache Chemotherapie zu machen. Diese Idee war neu. Ursprünglich war davon keine Rede gewesen. Die Chemotherapie sollte das Ziel haben, den Tumor zu verkleinern, so dass er dann weniger Schmerzen hatte.
Ich hielt von der Chemotherapie nichts. Die Studienlage spricht dagegen, dass eine Chemotherapie bei metastasiertem Pankreaskrebs irgendetwas bringt. Dr. Ulrich Abel, der in seiner Metastudie „Chemotherapie bei fortgeschrittenen epithelialen Tumoren“ die Studienergebnisse zusammengefasst hat, die es diesbezüglich gibt, zeigte auf, dass die aussagekräftigste Studie, die diesbezüglich gemacht wurde, eine Verkürzung der Lebenszeit durch die Chemotherapie ergab (3 Monate in der Gruppe mit Chemotherapie, 3,9 Monate in der Kontrollgruppe ohne Chemotherapie).
Was die Lebensqualität betrifft, gibt es eine jüngere Studie einer amerikanischen Universität, in der palliative Chemotherapien untersucht wurden. Nicht nur auf Pankreaskrebs bezogen, sondern allgemein bei Krebskranken mit einer Lebenserwartung von weniger als einem halben Jahr. Eine Woche vor ihrem Tod war die Lebensqualität jener Patienten, die in diesem finalen Stadium noch eine Chemotherapie erhielten, schlechter als die der Kontrollgruppe, die keine Chemotherapie mehr bekam.
Trotz allem hoffte ich, dass die Chemotherapie, die aufgrund der niedrigen Dosierung scheinbar weniger Nebenwirkungen hatte als die Schmerzmittel, wenigstens anschlagen würde. Sie tat es nicht. Das Krebsgeschehen schritt weiter fort. Mein Vater wurde immer schwächer und bestand zuletzt nur noch aus Haut und Knochen.
Die Lungenentzündung als finale Todesursache
Mitte Oktober begann er, in der Nacht Magensäure zu erbrechen und zu husten. Am 18. Oktober 2020 kam er deshalb ins Krankenhaus. Er hatte eine Lungenentzündung. Geschwächt durch die Krankheit und das Immunsystem zerstört durch die Operation, bei der auch die Milz entfernt wurde, und vor allem durch die Chemotherapie, konnte er die Lungenentzündung nicht mehr überwinden. Drei Tage später, am 21.Oktober 2020, sieben Monate nach der Diagnose, ließ er seinen Körper als leere Hülle zurück.
Resümee
Mein Vater wurde 82 Jahre alt. Er hatte ein interessantes, erfolgreiches und erfülltes Leben. Er war intelligent und leistungsorientiert, musikalisch und literaturbegeistert, beruflich sehr eingespannt und trotzdem ein Familienmensch. An seiner Sturheit biss ich mir schon früher oft die Zähne aus, aber er war ein herzensguter Mensch und ein guter, großzügiger Vater. Wir waren in vielen Dingen unterschiedlicher Meinung und führten zahlreiche Streitgespräche. Trotzdem wollte er stets das Beste für mich und ich das Beste für ihn. Ich hätte ihm gerne geholfen, diese schwere Krankheit zu überwinden und noch ein paar glückliche Jahre auf dieser Welt zu verbringen.
Wie es gelaufen wäre, wenn er mir vertraut und meine Ratschläge befolgt hätte und einen ganzheitlichen Heilungsweg konsequent gegangen wäre, kann ich nicht sagen. Die etablierte Medizin, auf die er mehr vertraute, konnte ihm jedenfalls nicht helfen. Selbst die Operation zögerte den Prozess nur um zwei Monate hinaus.
Ob er mit einer konsequenten Ernährungs- und Entgiftungstherapie, ergänzt durch eine Nährstofftherapie und PapImi, gesund geworden wäre, weiß ich nicht. In seinem Alter stehen die ohnehin geringen Chancen schlechter als bei jüngeren Menschen. Wahrscheinlich hätte er dazu auch seinen geistigen Horizont erweitern, seine Ansichten zu vielen Dingen ändern müssen und neue Lebensinhalte finden, die ihn begeisterten. Wieder Golf spielen zu wollen ist als Motivation zu wenig.
Vielleicht hätte er noch ein paar Monate länger gelebt, wäre länger schmerzfrei und bei Kräften gewesen. Ich weiß es nicht. Er ist seinen eigenen Weg gegangen. Jeder Mensch kann nur seinen eigenen Weg gehen, wohin auch immer dieser führt. Letztlich endet jedes Leben irgendwann mit dem Tod.
Das Dilemma der Angehörigen
Es wenden sich immer wieder Angehörige von Krebskranken an mich. Ihren Wunsch zu helfen, kann ich aus eigener Erfahrung sehr gut verstehen. Und gleichzeitig weiß ich, dass der Impuls zur Heilung und die Motivation, einen echten Heilungsweg zu gehen, was immer ein herausfordernder Prozess ist, nur vom Betroffenen selbst ausgehen kann. Sowohl die Familie als auch ich als Beraterin können nur informieren, begleiten und unterstützen. Aber die Entscheidungen, die wichtig sind, kann nur der Betroffene selbst treffen. Und an allen anderen liegt es, diese zu respektieren, wie auch immer sie aussehen.
Uff, liebe Dechen, danke für deinen Bericht. Da hast du ja wirklich viel investiert. Ich kann sooo gut nachfühlen, wie es ist, mit den Vorschlägen nicht anzukommen. Das habe ich auch so erlebt. Ich bin nur nicht so hartnäckig wie du. Meine Mutter mit ihrem diagnostizierten Nierenkrebs wollte z. B. einfach „dieses Ding“ nebst ganzer Niere wegoperiert wissen. Und unglaublich für mich: Meine Mutter hat nach dieser OP viel mehr Kraft als vorher. Wer kann das ahnen? Und ehrlich – ich glaube nicht daran, dass irgendwelche Änderungen der Nahrungsgewohnheiten in diesem Alter noch möglich sind. Was meine Eltern betrifft: Der mögliche Zusammenhang zwischen der Ernährung – dem Schweinebraten vielleicht – und dem Krebs leuchtet ihnen nicht ein. Da hast du vielleicht andere Erfahrungen? Und ich habe noch eine „Horde“ Schwestern, die auf ihre Weise mitreden wollen. Ihr habt ja auch meine Eltern nebst Familienstreit vor einem Jahr mit der Gebetskette begleitet. — Und alle Achtung, dass du noch die Familie zusammengetrommelt hast für einen Heilkreis.
Jetzt wünsche ich deinem Vater einen guten Weg, aber vor allem auch dir einen Raum zum Erholen.
Alles Liebe
Kanta