Mein Name ist Silvia Schulz-Pannocha. Ich bin 1966 geboren, verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder. In einem großen Einfamilienhaus in Laßnitzhöhe nahe Graz in Österreich lebe ich mit meinem Mann und drei MitbewohnerInnen in einer Wohngemeinschaft. Dort arbeite ich auch als ganzheitliche Krebsberaterin und Yogalehrerin und betreibe den Yogaraum Laßnitzhöhe.
Medizin und Gesundheit
Medizin war eigentlich nie ein Gebiet, das mich besonders interessierte. Beziehungsweise hatte ich nie das Gefühl, dass mir das besonders liegt. Was mich aber immer interessiert hat, zumindest seit meinen frühen Zwanzigern, war das Thema Gesundheit. Das ist etwas völlig anderes als Medizin!
Medizin – damit assoziiere ich viele lateinische Begriffe, Medikamente, Spritzen und Infusionen, Operationen, sterile „Kranken“häuser mit langen Gängen, in denen ich mich schon beim Betreten unwohl fühle, stundenlanges Sitzen in Wartezimmern, unangenehme Untersuchungen, schmerzhafte Behandlungen usw.
Gesundheit hingegen bedeutet für mich gut schlafen und schmackhaft, frisch und bunt essen, frische Luft atmen, Licht und Sonne, Vitalität und Lebensenergie, Bewegung in der Natur, Musik und Tanz, Meditation und Yoga, berühren und berührt werden, Liebe und Sex, lernen und lachen, Gemeinschaft mit anderen und eine Tätigkeit, die mich begeistert. Also: Mich wohl fühlen in meinem Körper und Freude haben am Leben.
Wahrscheinlich ist das der Grund, warum ich an das Thema Krebs völlig anders herangehe als es im medizinischen System üblich ist.
Gesundheit aus systemischer Sicht
Nach der Matura habe ich Sozialarbeit studiert und viele Jahre in der behördlichen Kinder- und Jugendhilfe gearbeitet.
Medizinische Fächer waren zwar Teil dieser und späterer Ausbildungen, ich habe aber keine medizinische Grundausbildung. Die Themen Gesundheit und Krankheit habe ich immer gestreift, aber eben aus einer anderen Perspektive als dies Ärzte und andere klassische Gesundheitsberufe tun. In meiner Tätigkeit als Sozialarbeiterin lernte ich systemisches Denken. Aus systemischer Sicht sind soziale Auffälligkeiten Ausdruck eines gestörten Systems, in dem der Betroffene lebt.
Dasselbe gilt auch für schwere chronische Krankheiten. Viele der Menschen, mit denen ich gearbeitet habe, waren krank. Diese Krankheiten zu heilen war nicht der Fokus meiner Arbeit. Aber ich konnte oft erkennen, wie sie die ganze Lebenssituation der betroffenen Menschen zum Ausdruck brachten. So gesehen arbeitete ich immer auch an ihrer Gesundheit, wenn ich mit ihnen daran arbeitete, ihre sozialen Probleme zu lösen.
Weitere Ausbildungen und Interessensgebiete
Im Zuge der Geburt meiner beiden Kinder (1991 und 1993) beschäftigte ich mich intensiv mit den Themen natürliche Geburt und Stillen. Gleichzeitig begann ich auch, mich und meine Familie möglichst gesund zu ernähren.
Im Laufe der Jahre machte ich neben meiner Arbeit weitere Ausbildungen: Spielpädagogik, klassische Heil- und Sportmassage, Astrologie und Mediation. Außerdem schrieb ich zwei Bücher: Einen Roman (Facetten der Liebe) und ein Büchlein mit spirituellen Texten (Erfahren will ich, nicht glauben).
Mit Astrologie habe ich mich jahrelang sehr viel beschäftigt. Mich faszinierte es zu sehen, wie sehr jedes Individuum und jedes Ereignis in eine kosmische Ordnung eingebunden ist. Und vor allem zeigt die astrologische Symbolik auch das Entwicklungspotential des Horoskopeigners auf und wie vorhandene Probleme transformiert werden können. In der Astrosomatik gilt das speziell dafür, wie Krankheiten aufgelöst werden können, indem die dahinterstehende Thematik in erlöster Weise ausgelebt wird.
Integrale Spiritualität
Der zweite Flügel, der mich neben der sozialen Arbeit bis heute durchs Leben trägt, ist die Spiritualität. Worum es im Leben wirklich geht, wie wir in etwas Größeres eigebunden sind, was beim Sterben und nach dem Tod passiert und was spirituelles Erwachen bedeutet, waren und sind wesentliche Fragen meines Lebens. Darüber nachzudenken und mich mit anderen auszutauschen macht mir großen Spaß. Tägliche Meditations- und Yogapraxis gehört seit vielen Jahren zu meinem Alltag.
Nachdem ich als Jugendliche mehrere Jahre in der evangelischen Jugend und danach in einer katholischen Jugendgruppe zubrachte, beschäftigte ich mich ab meinem 22. Lebensjahr mit verschiedenen Meditationsmethoden, Buddhismus, Reinkarnation und dem integralen Konzept von Ken Wilber. Ich suchte nach einer neuen konfessionsübergreifenden spirituellen Heimat, die ich schließlich 2006 bei der spirituellen Lehrerin Pyar fand. Pyar gab mir den Namen Dechen. Dieser Name bedeutet die wahre Glückseligkeit, die unbedingt, beständig und grundlos ist.
Krise als Impuls zur Veränderung
Durch einen Umstrukturierungsprozess in meinem beruflichen Umfeld geriet ich 2009/10 in eine schwere Krise. Deshalb meditierte ich immer wieder über die Frage, wie ein Leben nach dem Jugendamt aussehen könnte, welche unerfüllten Träume noch in mir schlummerten und nach Verwirklichung drängten. Die Vision, die immer wieder in mir hochkam, war jedoch nicht von heute auf morgen umsetzbar. Ich wollte meine eigene Chefin, also unabhängig und selbstständig sein, aber eingebunden in ein Netzwerk von Kollegen, in dem wir uns unterstützen und austauschen können. Ganz groß war der Wunsch, in meinem eigenen Haus einen schönen Raum zur Verfügung haben, in dem ich mit Gruppen arbeiten kann. Ich wollte soziale Arbeit und Spiritualität näher zusammenführen und zu Hause arbeiten. Mein Ziel war nicht eine gute Work-Life-Balance, also eine Trennung von Arbeit und Leben, sondern Arbeit sollte ein integraler Bestandteil meines Lebens sein. Leben, Wohnen und Arbeiten wollte ich zu einer Einheit verbinden.
Monatelang wusste ich nicht, wo ich anfangen sollte. Doch dann ging ich Schritt um Schritt, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Ich machte eine Yogalehrerausbildung und begann, Yoga zu unterrichten. Nach dem Auszug unserer Kinder baute ich gemeinsam mit meinem Mann unser Einfamilienhaus aus, so dass ein wunderschöner großer Yogaraum entstand sowie zwei weitere Zimmer mit Sanitäranlagen. Wir gründeten eine Wohngemeinschaft. Und ich kann nun meine Yogakurse in meinem eigenen Yogaraum geben und diesen auch an andere KursleiterInnen vermieten.
Da ich mich immer wieder mit Yogaschülern konfrontiert sah, die körperliche Einschränkungen hatten, beschloss ich, mich dahingehend weiterzubilden, wie ich Yoga gezielt einsetzen konnte, um diesen Menschen zu helfen. Deshalb machte ich eine Yogatherapieausbildung. Auch darüber hinaus wuchs immer mehr mein Interesse an natürlichen Mitteln und Methoden, um gesund zu bleiben und zu werden.
Eine Vorstufe von Brustkrebs
2016, wenige Wochen vor der offiziellen Eröffnung meines Yogaraums, erhielt ich die Diagnose DCIS, duktales Mammakarzinom in situ, eine Vorstufe von Brustkrebs. Bis zuletzt, in all den vorangegangenen Monaten des Verdachts, hatte ich nicht geglaubt, dass der Befund positiv sein würde. Brustkrebs war keine Krankheit, von der ich mir je vorstellen konnte, dass sie mich betreffen würde. Aber schon vor der Diagnose war mir klar: Wenn ich tatsächlich Brustkrebs habe, dann ist das eine Aufforderung des Lebens an mich, mich mit diesem Thema eingehend zu befassen, um andere Menschen in dieser Situation fundiert beraten zu können.
Das, was ich in den nächsten Wochen in vielen Gesprächen mit ÄrztInnen erlebte, bestätigte mich in diesem Entschluss. Denn erstaunt musste ich erfahren, wie wenig Ärzte, die tagtäglich mit Krebskranken arbeiten, über Krebs wissen und wie einseitig das ganze System aufgestellt ist. Die grundlegendsten Fragen konnten sie mir nicht beantworten.
Meine Berufung – die Lücke im System zu füllen
Glasklar erkannte ich hier meine Berufung, diese Lücke im System zu füllen. Das war der letzte Puzzlestein, der zur Verwirklichung meiner Vision noch fehlte. Wer sollte prädestinierter für diese Aufgabe sein als ich? Alles, was ich bisher in meinem Leben gemacht und erfahren hatte, fügte sich nun zusammen:
Lebens- und Sozialberater
Ich wollte mich beruflich verändern und selbstständig machen. Die Yogalehrertätigkeit allein genügte dazu nicht. Deshalb hatte ich schon lange im Kopf, ergänzend dazu auch beraterisch tätig zu sein. Das war das, was mir in meinem bisherigen Beruf immer Spaß gemacht hatte. Mir hatte bisher nur die Idee gefehlt, worauf ich mich dabei spezialisieren wollte. Vorsorglich hatte ich schon vor ein paar Jahren das Gewerbe des Lebens- und Sozialberaters angemeldet, aber vorerst ruhend gestellt. Das konnte ich nun aktivieren. Ich erfüllte also die fachlichen und rechtlichen Voraussetzungen, die in Österreich nötig sind, um Menschen beraten zu können.
Ganzheitlicher Ansatz
Ich interessiere mich für Gesundheit und Ernährung und eine ganzheitliche Sicht auf Krankheiten ist für mich selbstverständlich.
Yoga
Im weiten Feld des Yoga, in dem ich mich gut auskenne, gibt es zahlreiche Übungen, die Krebskranken helfen können. So ergeben sich Synergieeffekte zwischen Yoga und Beratung. Das entspricht genau meinem Wunsch, meine beiden Flügel stärker miteinander zu verbinden. Im August 2022 machte ich zusätzlich bei Gaby Kammler eine Yogalehrer-Weiterbildung, mit der ich mich als Yoga-und-Krebs-Trainerin qualifizierte und mir spezielles Wissen aneignete, wie ich Krebsbetroffene bei häufigen Beschwerdebildern gezielt mit Yoga unterstützen kann.
Mich begeistert es auch, über existentielle Themen zu sprechen, die bei Krebskranken unweigerlich eine große Rolle spielen.
Beratungsraum
Im Zuge des Hauszubaus hatte ich dafür gesorgt, dass neben dem Yogaraum noch ein zweiter, kleinerer Raum über den Gästeeingang zugänglich und damit von meinem Privatbereich getrennt ist. Diesen Raum kann ich jetzt als Beratungsraum nutzen.
Erfahrungen als Krebspatientin
Als selbst Betroffene hatte ich die Erfahrung gemacht, wie in unserem Gesundheitssystem mit Krebskranken umgegangen wird. Ich kenne also die Perspektive der Krebspatienten und kann mich dementsprechend gut in sie einfühlen.
Das Wissen über Spontanheilungen ist der Schlüssel
Als ich mich in meinem Newsletter mit meiner Diagnose outete und nach Heilungserfahrungen von Betroffenen, Ärzten oder Therapeuten fragte, bekam ich einige interessante Hinweise. Diese führten mich unter anderem bald zu Lothar Hirneise. Ich war begeistert! Denn er hatte genau das gemacht, was man meiner Meinung nach tun musste: Nämlich sich die Geschichten von Menschen anhören, die sogenannte „Spontanheilungen“ hatten, also trotz schlechter Prognose ohne schulmedizinische Behandlung gesund geworden sind. Und den roten Faden in diesen Geschichten suchen. Ich musste also nicht das Rad neu erfinden, sondern konnte von ihm lernen. Deshalb war es naheliegend, bei ihm die Ausbildung zur ganzheitlichen Krebsberaterin zu machen. Das war genau das, was ich gesucht hatte! In dieser Ausbildung erfuhr ich nicht nur viel Grundlegendes über Krebs, sondern bekam auch einen weiten Überblick über nicht-konventionelle Krebstherapien.
Seit der Krise 2009/10 hatte ich mich an meinem Arbeitsplatz nie mehr richtig wohl gefühlt. Aber es war ein sicherer und gut bezahlter Job. Deshalb hatte ich bisher nur meine Wochenarbeitszeit reduziert und alles andere nebenher aufgebaut. Als ich nun im Alter von 52 Jahren die Ausbildung begann, wagte ich endlich den Sprung ins kalte Wasser und kündigte, um mich ganz auf meine zukünftige Aufgabe konzentrieren zu können.
Seit 1. Juli 2019 bin ich nun neben meiner Yogalehrertätigkeit auch ganzheitliche Krebsberaterin im Rahmen der Lebens- und Sozialberatung. Und mit der Yoga & Krebs Weiterbildung bei Gaby Nele Kammler im August 2022 kann ich meine beiden Berufe optimal miteinander verbinden.
Ich stellte aber fest, dass es zu wenig ist, Menschen nur zu beraten. Eine ganzheitliche Krebstherapie erfordert eine sehr grundsätzliche Kehrtwende im Leben. Wenn ich einige Zeit später nachfrage, erfahre ich, dass viele Menschen wichtige Empfehlungen nicht umsetzen und Veränderungen zu sehr an der Oberfläche bleiben.
Schon 2019 machte ich meine ersten Erfahrungen mit Psychobionik, konnte mich damals aber aus mehreren Gründen nicht zu dieser Ausbildung entschließen. 2024 beschloss ich schließlich, die Psychobionik-Ausbildung zu machen, weil ich damit Menschen dazu anleiten kann, die psychischen Ursachen ihrer Erkrankung zu beheben. Dies stellt meiner Meinung nach eine der wichtigsten Maßnahmen dar, die ergriffen werden müssen, um Krebs zu heilen.
So freue ich mich, Sie beraten und begleiten zu dürfen, wenn Sie die Diagnose Krebs als Chance ergreifen wollen, ihrem Leben eine Wende zu mehr Glück und Lebensfreude zu geben.
Ihre Silvia Schulz-Pannocha